Der Blutdruck ist ein wichtiges Thema für Alt und Jung. Er gibt an, wie stark der Körper das Blut in die verschiedenen Organe, in das Gehirn und in jede Kapillare leitet. Das ist unerlässlich für jeden Atemzug, denn ohne die Zirkulation des Bluts im Organismus würden weder Sauerstoff zu den Zellen transportiert werden noch können unsere Leber, die Nieren, etc. ihre lebenswichtigen Funktionen ausführen.
Es ist also enorm wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden, dass der Blutdruck "richtig eingestellt" ist und weder zu hoch noch niedrig ist.
Normalwerte
Die Normalwerte werden in zwei Kategorien, den systolischen und diastolischen Blutdruck, eingeteilt.
Tabelle
Die Tabelle der idealen Blutdruckwerte basieren auf Grundlage der WHO (Weltgesundheitsorganisation):
Blutdruck | systolisch (mmHg) | diastolisch (mmHg) |
niedrig (Hypotonie) | < 105 | < 65 |
optimal | 105 bis 120 | 65 bis 80 |
normal | 120 bis 129 | 80 bis 84 |
hoch-normal | 130 bis 139 | 85 bis 89 |
leichte Hypertonie | 140 bis 159 | 90 bis 99 |
mittlere Hypertonie | 160 bis 179 | 100 bis 109 |
schwere Hypertonie | 180 + | 110 + |
Der Blutdruckwert wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen.
Wie wird der Blutdruck vom Körper reguliert?
Im Körper gibt es zwei zentrale Teile des Nervensystems, die auf den Blutdruck einwirken und ihn je nach Bedarf regulieren können: Der Sympathikus und der Parasympathikus.
Der Sympathikus ist in der Lage, bei entsprechenden Signalen, die von den Nerven ausgehen, die Frequenz des Herzschlags zu erhöhen und damit auch den Druck des Bluttransports zu steigern.
Der Parasympathikus steuert bei zu hohem Druck und zu hoher Herzfrequenz dagegen, um einen möglichen Kollaps zu vermeiden, er stellt gewissermaßen das Gegengewicht auf der Waagschale dar.
Einflussfaktoren
Der Blutdruck wird außerdem von vielen Faktoren (im Körper und außerhalb des Körpers) beeinflusst. Dazu zählen unter anderem:
- das eigene Stresslevel (bei der Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin steigt der Blutdruck, um den Körper zu höheren Leistungen zu befähigen)
- Gewicht (übergewichtige Menschen haben oft Bluthochdruck, da viel Gewebe versorgt werden muss)
- genetische Veranlagung (Menschen können durch die individuelle Genetik Ansätze zu Bluthochdruck oder zu niedrigem Blutdruck entwickeln)
- sogenannte Gefäß- und Nervenaktionen (bei belastenden Sportarten wie Squash oder Leistungsschwimmen steigt der Blutdruck an)
- die körpereigenen Hormone (durch Fehlproduktion kann der Blutdruck zu hoch oder zu niedrig ausfallen, diese Erscheinungen müssen medikamentös behandelt werden)
Blutdruck messen
Beim Arztbesuch wird so gut wie jedes Mal der Blutdruck gemessen, um sich einen Überblick über den Gesundheitszustand zu verschaffen. Dabei wird die altbekannte Manschette um den Oberarm gelegt, die sich dann mechanisch zuzieht und nach einigen Sekunden den Blutdruck als Ergebnis präsentiert. Doch wie geht die Messung genau vor sich?
Zu Beginn befindet sich in der Manschette keine Luft. Beim Verengen am Arm des Patienten wird die Luft hineingepresst, sodass sie das Gewebe komprimiert. Beim erneuten Lösen des Drucks kann das Blut auf einen Schlag wieder normal fließen, diesen Puls misst die Manschette mithilfe mechanischer Sensoren, die das Ergebnis an das angeschlossene Gerät weiterleiten. Dort werden die Resultate angezeigt und man kann einen zu hohen oder zu niedrigen Blutdruck feststellen. Ein normales Messergebnis zeigt Werte von etwa 120 zu 80 mmHg bei Erwachsenen an, auch etwas niedrigere Ergebnisse sind noch im grünen Bereich.
Bluthochdruck - Hypertonie
Bluthochdruck wird auch Hypertonie genannt und zählt zu den am weitesten verbreiteten Volksleiden in Industrieländern, so auch in Deutschland. Bluthochdruck kann zuverlässig gemessen werden, ab Werten über 140 (systolisch) zu 90 (diastolisch) mmHg (Einheit der Quecksilber-Säule, die den Druck misst) kann man von Hypertonie sprechen.
Mögliche Erkrankungen
Rund 20% der Bevölkerung weist einen zu hohen Blutdruck auf. Vor allem Senioren sind davon betroffen. Dieses "Massenphänomen" kann riskant für die Gesundheit sein, denn durch dauerhaften erhöhten Blutdruck werden die Gefäße stark belastet und die Herzkammern müssen unter permanentem Druck arbeiten. Das begünstigt in hohem Ausmaß Leiden wie Gefäßverkalkungen - die zu Thrombosen führen können - oder Herzschwäche, da die linke und rechte Herzkammer auf Dauer zu hohem Druck nicht standhalten können.
Das wiederum ist eine häufige Ursache für Kreislaufprobleme, Herzinfarkte und sogar Schlaganfälle, besonders, wenn ein geschwächtes Herz und verengte Gefäße zusammentreffen. Dann können Ablagerungen an den Wänden der Arterien die Blutbahn so verengen, dass sich das Blut staut, was wiederum zu einem Ansteigen des Blutdrucks führt.
Niedriger Blutdruck - Hypotonie
Blutunterdruck wird auch Hypotonie genannt und bedeutet, dass die Frequenz, mit der das Herz das Blut durch den Körper treibt, zu niedrig liegt. Von diesem Phänomen sind sehr viel weniger Menschen betroffen als von der Hypertonie, sie ist oft die Ursache für Kreislaufprobleme, Schwindel oder ein Gefühl starker Mattigkeit.
Blutunterdruck kann zuverlässig gemessen werden, ab Werten unter 105 zu 65 mmHg (Einheit der Quecksilber-Säule, die den Druck misst) kann man von Hypotonie sprechen. Hier sind die Grenzen zum normalen Blutdruck jedoch fließender, da auch Faktoren wie die Trinkmenge, körperliche Verfassung und eventuelle Krankheit Einfluss haben.
Doch wie entsteht Blutunterdruck? Da das Blut nicht mit dem ausreichenden Druck in die Gefäße und Organe kommt, ist das Füllungsvolumen in den Gefäßen im ganzen Körper nicht ausreichend. Dadurch sinkt die Leistungsfähigkeit des ganzen Organismus.
Symptome für Hypotonie
Es können folgende Symptome auftreten:
- Schwindelgefühl (vor allem bei schnellem Aufstehen, z. B. aus dem Bett)
- plötzlich auftretende latente Übelkeit (ohne Erbrechen)
- ausgeprägte Müdigkeit (auch bei ausreichender Schlafmenge)
- kalte Hände und Füße (da die Durchblutung nicht ausreichend ist)
- Konzentrationsstörungen
- verminderte Leistungsfähigkeit (etwa bei Konzentrationsaufgaben, Sport, längeren Wege, etc.)
An sich ist niedriger Blutdruck kein gefährliches Krankheitsbild, da - im Gegensatz zur Hypertonie - nicht die Gefäße, das Herz und Arterien geschädigt oder verkalkt werden. Bei dauerhaften Beschwerden sollte man aber in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, um eine dahinterstehende ernste Erkrankung auszuschließen. Lungenerkrankungen oder eine angeborene Herzensschwäche können Ursache für die niedrige Druckleistung sein, diese müssten dann nämlich so schnell wie möglich entdeckt und behandelt werden.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.