Was ist eine Orthostatische Hypotonie?
Mit Hypotonie bezeichnet man zu niedrigen Blutdruck. In der internationalen statischen Klassifikation zählt eine Hypotonie zu den Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Ein zu niedriger Blutdruck liegt vor, wenn der systolische Ruhe–Wert unter 100 mmHg liegt.
Die orthostatische Hypotonie ist eine häufige Form des Blutunterdrucks. Sie tritt bei aufrechter (stehender) Körperstellung des Menschen auf.
Beim systolischen Blutdruck wird das Blut von der linken Herzkammer in die Arterien gepumpt. Der Druck, der dabei entsteht, nennt sich systolischer Blutdruck. Der Wert dieses Druckes ist enorm wichtig für die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ganz besonders bedeutsam ist dieser Druck für das Gehirn. Es gelangt zu wenig sauerstoffreiches Blut ins Gehirn – was zu erheblichen Problemen führen kann.
Beim zweiten Wert, dem diastolischen Blutdruck, erschlafft das Herz wieder. Es füllt sich mit Blut und der Druck fällt ab. Dieser Wert nennt sich diastolischer Blutdruck.
Symptome
Die Symptome dieser arteriellen Hypotonie sind üblicherweise äußerlich erkennbar. Besonders häufig tritt beim Aufstehen ein Schwindelgefühl, Herzrasen oder Schwäche ein. In manchen Fällen können plötzliche Ohnmachtsanfälle und Bewusstlosigkeit bei Betroffenen auftreten.
Auch Schweißausbrüche und Blässe im Gesicht können mögliche Anzeichen für den niedrigen Blutdruck sein.
Übersicht der Symptome:
- Herzrasen
- Schwindel
- "Schwarz vor Augen"
- Schwächeanfälle
- Ohnmachtsanfälle
- Bewusstlosigkeit
- Schweißausbrüche
Normalwerte
Die Normalwerte laut WHO werden in systolischen und diastolischen Blutdruck eingeteilt:
Blutdruck | systolisch (mmHg) | diastolisch (mmHg) |
niedrig (Hypotonie) | < 105 | < 65 |
optimal | 105 bis 120 | 65 bis 80 |
normal | 120 bis 129 | 80 bis 84 |
hoch-normal | 130 bis 139 | 85 bis 89 |
leichte Hypertonie | 140 bis 159 | 90 bis 99 |
mittlere Hypertonie | 160 bis 179 | 100 bis 109 |
schwere Hypertonie | 180 + | 110 + |
Der Blutdruckwert wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) gemessen.
- Hypotonie (Blutunterdruck) Frauen 100/60
- Hypotonie (Blutunterdruck) Männer 110/60
Der erste, vordere Wert heißt systolischer Blutdruck. Der Zweite, hintere Wert nennt sich diastolischer Blutdruck.
Beim systolischen Blutdruck wird das Blut von der linken Herzkammer in die Arterien gepumpt. Der Druck, der dabei entsteht, nennt sich systolischer Blutdruck. Der Wert dieses Druckes ist enorm wichtig für die Versorgung der Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ganz besonders bedeutsam ist dieser Druck für das Gehirn. Es gelangt zu wenig sauerstoffreiches Blut ins Gehirn – was zu erheblichen Problemen führen kann.
Beim zweiten Wert, dem diastolischen Blutdruck, erschlafft das Herz wieder. Es füllt sich mit Blut und der Druck fällt ab. Dieser Wert nennt sich diastolischer Blutdruck.
Formen von Hypotonie - Blutunterdruck:
In der Medizin unterscheidet man zwischen drei Formen der Hypotonie:
Idiopathische Hypotonie
Der am meisten auftretende Blutunterdruck ist die idiopathische Hypotonie. In vielen Fällen ist der Grund ungeklärt. Diese Form des Blutunterdruckes kommt vor allem bei jungen und schlanken Frauen vor und ist sehr selten gefährlich. Oftmals bereitet dieser Unterdruck keine Beschwerden.
Betroffen sind oftmals:
- Junge Mädchen, die sich in der Pubertät befinden
- Junge, sehr schlanke Frauen
- Frauen in der Schwangerschaft
- Frauen mit Essstörungen
- Ältere Menschen, die sehr schlank sind
- Vererbter Blutunterdruck
Viele Betroffene bemerken diese Hypotonie nicht. Ein dauerhaft zu niedriger Blutdruck schont sogar das Herz, diese Menschen werden seltener herzkrank und haben damit ein längeres Leben. Allerdings können auch unklare Beschwerden auftreten, die eine Minderdurchblutung des Gehirns anzeigen können.
So können Müdigkeit, Ohrensausen, verminderter Antrieb, kalte Gliedmaßen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle sowie Sehstörungen (Schwarz werden vor den Augen) - bis hin zu Bewusstseinsstörungen auftreten.
Wenn man größere gesundheitliche Probleme mit zu niedrigem Blutdruck hat, der unter Umständen zu Stürzen führt, sollte man bei einem Arzt vorstellig werden.
Symptomatische Hypotonie
Eine symptomatische Hypotonie liegt vor, wenn die Ursache des Blutunterdruckes festgestellt werden kann. Es können in diesem Fall Erkrankungen vorliegen, die den Unterdruck erzeugen können.
- Schilddrüsenunterfunktion
- Herz-Kreislauferkrankungen, wie Herzinsuffizienz
Eine mögliche Ursache können auch Medikamente sein, die mit ihren Nebenwirkungen eine Hypotonie auslösen können. Hierzu zählt auch die postprandiale Hypotonie, die oftmals bei Menschen in einem höheren Alter nach den Mahlzeiten vorkommt.
Weitere Ursachen:
- Starker Flüssigkeitsverlust
- Erbrechen, hohes Fieber, Durchfall
- Zu wenig trinken
- Starke Blutungen
- Verbrennungen
Bei dieser Form des Blutunterdruckes sollte auf jeden Fall eine ärztliche Abklärung vorgenommen werden.
Orthostatische Hypotonie
Wenn von einer orthostatischen Hypotonie gesprochen wird, ist der Blutdruck krankhaft verändert. Es liegt eine Störung der Blutdruckregulation vor. Bei dieser Fehlstellung kommt es vor, dass man beim Stellungswechsel vom Liegen zum Stehen, vom Sitzen zum Aufstehen oder umgekehrt gesundheitliche Schwierigkeiten bekommt. Dazu zählen etwa:
- Zittern
- Blasse und kalte Haut, kalte Hände und Füße
- Übelkeit
- Schwindel und Konzentrationsstörungen
- Schwarzwerden vor Augen
- Kopfschmerzen
- Schneller, fliegender Puls
- Kalter Schweiß
- Probleme mit langem Stehen
- In schweren Fällen und wenn der Blutdruck plötzlich schnell absackt: kurze Bewusstlosigkeit
Die orthostatische Hypotonie kann auch in Stress-Situationen vorkommen:
- in sehr warmen Räumen und durch langes Stehen
- bei zu heißen Duschen oder heißen Bädern und zu schnellem Aufstehen. Durch die schnelle Verlagerung des Körpers kann durch die Störung der Blutdruckregulation das Blut nicht schnell genug zum Gehirn gelangen.
Shy-Drager-Syndrom
Das sogenannte Shy-Drager-Syndrom bezeichnet eine Multisystematrophie des Zentralnervensystems. Dabei steht eine Störung des vegetativen Nervensystems im Vordergrund. Andere Namen dafür sind neurogene orthostatische Hypotonie oder auch primäre orthostatische Hypotension.
Behandlung orthostatische Hypotonie
Anhand einer Blutdruckmessung kann ein zu niedriger Blutdruck festgestellt werden. Wenn man immer wieder Probleme und gesundheitliche Beeinträchtigungen feststellt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird verschiedene Teste durchführen.
Langzeit – EKG – hierbei bekommt der Patient ein mobiles Langzeit EKG – Gerät mit nach Hause. Dieses misst zu eingestellten Zeiten recht häufig den Blutdruck. Der Patient trägt das Gerät meist 24 Stunden am Körper. Die Daten werden auf einer Speicherkarte festgehalten und beim nächsten Arztbesuch mit dem Doktor ausgewertet.
Schellong-Test
Beim Schellong-Test erfolgen mehrere Blutdruckmessungen im Liegen und im Stehen. Diese Messungen werden in einem zehnminütigen Wechsel durchgeführt. Der Arzt erfährt durch die Werte, ob eine orthostatische Hypotonie vorliegt – vor allem auch, wenn beim Aufstehen Schwindel oder andere Missempfindungen auftreten.
In vielen Fällen ist es nicht notwendig, zu niedrigen Blutdruck zu behandeln – vor allem dann nicht, wenn man keinerlei Beschwerden hat.
Natürliche Behandlung von Hypotonie
Wenn man keinerlei oder nur sehr geringe gesundheitliche Beschwerden hat, die mit einer Hypotonie zusammenhängen, kann man auch selbst einiges tun, um den Blutdruck und auch den körperlichen Gesamtzustand zu erhöhen – zu stabilisieren:
- Kalte und warme Wechselduschen – zum Schluss immer eine Kaltwasseranwendung.
- Sportliche Aktivitäten und Bewegung – Wandern, Jogging, Bergsteigen, Radfahren, tanzen und schwimmen. Hierbei kommt es auf die Regelmäßigkeit an.
- Bürstenmassagen – mit einer Naturhaarbürste immer zum Herzen hin massieren.
- Bei Bedarf Stützstrümpfe verschreiben lassen.
- Stress und Überlastung vermeiden
- Entspannungstechniken erlernen
- Eine ordentliche, regelmäßige und ausgewogene Ernährung, die man langsam, ohne Hektik einnehmen sollte.
- Viel trinken – zwei bis drei Liter täglich – am besten Wasser oder Tee
- Ganz langsam tief einatmen, erst dann aufrichten, und beim Aufstehen ebenfalls tief einatmen.
- Den Kopf des Nachts höher lagern.
- Beine hochlagern – etwa 45 Grad
Notwendige ärztliche Behandlung einer Hypotonie
Wenn der behandelnde Arzt feststellt, dass es notwendig ist, eine Hypotonie medikamentös zu behandeln, wird der Mediziner auf erprobte Medikamente zurückgreifen. Es gibt auf dem Markt etliche Medikamente, die jedoch der Verordnung des Arztes vorbehalten sein sollten.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.